Da es so viele liebe Kommentare zu meinem Vorweihnachts-Panik-Post gab, hatte ich mir vorgenommen darau nochmal eine “Antwort” als Post zu schreiben, statt jedem Einzelnen zu antworten. Und vielleicht helfen meine Gedanken ja auch dem einen oder anderen … so wie mir die Kommentare geholfen haben.
Ich habe echt viel nachgedacht über meinen Shop, meine Kinder, meinen Alltag, Weihnachten … und den ganzen Stress. Eure Kommentare haben mich immer wieder angeregt. Und das Seltsame – obwohl die Kommentare zum Teil wirklich sehr unterschiedlich waren, so konnte ich doch von jedem einzelnen Kommentar etwas mitnehmen!
Ein Aussage hat mich besonders getroffen! “Stress macht sich jeder selber” Hmmmm. Mein erster Gedanke war, “Ja, wenn es aber so viel zu tun gibt?” Doch über den Tag … und die nächsten Tage dachte ich immer wieder über diesen Satz nach. Ja, es ist viel zu tun. Aber warum? Weil ICH den Anspruch habe, alles mögliche zu erledigen.
Und im Endeffekt ist doch die entscheidende Frage “Was ist uns wichtig?”
Klar möchte ich gern, dass mein Shop wächst und ich mehr verkaufe. Und natürlich ist die Vorweihnachtszeit dazu ideal. Aber sind mir 10 Verkäufe mehr den Stress wert, den ich mir mache? Und vorallem den Stress, den ich dann unter Umständen an meinen Kindern auslasse?
Mir ist dazu dann ein Rat eingefallen, den ich mal gelesen habe, als ich für unsere Hochzeit plante. (Lange her!) Und zwar ging es um das Budget und wie man am besten entscheiden soll, welche Posten wieviel von dem Geld bekommen, dass man ausgeben kann.
Finde das raus, was Dir am Wichtigsten ist! Dafür gibst Du dann so viel Geld aus, wie halt geht. An allem anderen wird gespart!
Und ich muss sagen, dass war einer der Ratschläge vor unserer Hochzeit, die ich tatsächlich mal sinnvoll fand! Und das Gute an ihm – er ist unabhängig von Geschmack, Anschauungen oder Vorlieben. Er passt zu jedem! Und – wie mir jetzt auffiel – auch zu allen möglichen Situationen. Nicht nur Hochzeit. Denn wenn man nun Geld mit Zeit ersetzt – ist ja nicht SO abwegig :-) – und die Hochzeitsausgaben mit (Vorweihnachts-)Aktivitäten, dann passt dieser Ratschlag auch jetzt sehr gut.
Als ich mir das so überlegte, fiel mir die Antwort recht leicht. Denn eigentlich weiß ich, was mir wichtig ist. Nur geht das im Alltag leider schnell unter. Und je mehr ich darüber nachdachte, desto leichter wurde es “nein” zu sagen. Klar, es tut mir immer noch weh, meine Weihnachtsknöpfe hier liegen zu sehen und zu wissen, dass sie immer noch nicht im Shop gelandet sind und somit keine Chance haben gekauft zu werden. Es fällt mir schwer los zu lassen, denn oft sehe ich nur DIE Gelegenheit … zu verkaufen, neue Leser zu gewinnen, etwas Neues zu probieren, endlich ein neues Produkt einzustellen …
Aber es ist ja auch so – es wird immer wieder solche Gelegenheiten geben. Aber werde ich immer wieder Gelegenheiten haben mit meinen Kindern zu lesen? Die Vorweihnachtszeit zu entdecken und zu genießen? Mit ihnen gemeinsam die Küche in ein Schlachtfeld aus Mehl und Puderzucker zu verwandeln?
Ich merke ja selber wie schnell die Jahre mit den Kindern vergehen und wie schnell sich alles ändert. Daher liegt meine Priorität bei ihnen. Nachdem mir das klar geworden ist, wurde ich innerlich ruhiger. Ich habe eine neue Liste für die Vorweihnachtszeit erstellt. Ohne kann ich nicht. ;-)
1. Zeit mit den Kindern verbringen
Mein Sohn überzieht den Weihnachtskuchen für den Uropa mit Kuvertüre … Zumindest war das der Plan ;-) |
2. Adventskalender zusammenstellen erledigt
3. Plätzchen backen – kann ich jeden Tag mit meinem Sohn
4. ein Geschenk für jedes Kind nähen
5. restliche Geschenke bestellen
6. Adventskränze machen erledigt
Das war sogar schon beim Erstellen der Liste erledigt. Aber es ist doch schön, wenn man gleich was Abhaken kann. Selbstbeschiss? Ja. Mir egal. ;-)
8. Wohnung dekorieren – mit den Kindern
9. Jeden Tag mindestens einmal die Kerze(n) am Adventskranz anzünden
10. Geschenke einpacken
11.Weihnachtskarten mit den Kindern schreiben
Das ist zwar immer noch eine Menge – aber DEUTLICH machbarer (ist das ein Wort?) als vorher. ;-) Damit kann ich ganz gut leben.
Ich finde es immer wieder überraschend und erstaunlich WIEVIEL die Änderung der eigenen Haltung doch ausmacht und bewirken kann! Denn an den Aufgaben die ich tagtäglich habe, hat sich ja eigentlich nicht viel geändert. Aber mir geht es deutlich besser. :-)
Also auf eine entspannte und wunderschöne Vorweihanchtszeit!
Wahre Worte!
Und ich freu mich fuer Dich (und Deine Kinder), dass die Zeit stressfreier wird und ihr hoffentlich viel Spass und Zeit miteinander habt (so, wie es an sich ja sein sollte ;)).
Lieben Gruss aus der Ferne und danke fuer den Lacher mit dem Foto :)
Fein, dass Du Deinen Stress-Knoten lösen konntest.
Oft haben wir ja auch so Vorurteile im Kopf: “In der Weihnachtszeit muss man doch… das macht man so!”
Nö! Wer nicht gern bäckt, muss das auch nicht machen. Und wenn z.B. die Kinder die Kekse eh nur verzieren wollen, kann man mit ihnen auch gekaufte Kekse verzieren und mit der gesparten Zeit etwas anderes anfangen, wie z.B. ein Buch vorlesen.
Ich wünsche allen eine entspannte Adventszeit!
Ein sehr schöner und vorallem wahrer Beitrag!
Oft kommt man ja in so eine Spirale rein, erlegt sich selbst immer mehr Aufgaben auf, empfindet immer mehr Stress, wird immer unzufriedener ….
Das Überdenken der eigenen Ansprüche ist schon sehr hilfreich, habe ich auch schon oft festgestellt. Es tut einfach nur gut, sich weniger vorzunehmen, Unwichtiges einfach zu streichen. Ganz nach dem Motto “Mut zur Lücke.” Hat schließlich früher schon gewirkt. ;-)
Liebe Ursula,
ein herrlicher Post! Bei dem Foto habe ich sehr gelacht und ansonsten mindestens ein halbes Tränchen verdrückt.
Ich bin sehr dankbar, dass du zu mir und meiner Bestellung nicht “Nein” gesagt hast. Kriege aber fast ein schlechtes Gewissen – nee, das hatte ich eigentlich schon vorher – dass ich in der Vorweihnachtszeit noch mit so einer “komplizierten” Bestellung bei dir ankomme.
Mir ist ja eine entschleunigte Vorweihnachtszeit immer sehr wichtig. Aus diesem Grunde habe ich auch ein Vorhaben, für das evtl. die Vorweihnachtszeit eigentlich der richtige Zeitpunkt gewesen wäre – jedenfalls aus wirtschaftlicher Sicht gesehen – auf das neue Jahr gelegt.
War gut so, denn vorgestern hat mich die “Hexe geschossen” und sie zielt immer noch auf mich. Hier geht im Moment gar nichts :( Zwangsentschleunigung finde ich allerdings ganz dooooof. Macht dann am Ende doch wieder Stress. Gut, dass es das www. zum Shoppen gibt ;)
LG LeNa